Das schmale Büchlein «Der kleine Prinz» von Antoine de Saint-Exupéry steht in fast jeder Hausbibliothek. Das berühmteste Zitat daraus lautet: «Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.» Besser könnte man das Spiel des Vollgastheaters nicht umschreiben, zielt doch ihre Interpretation der Erzählung vom kleinen Buben, der von seinem Stern gefallen und auf der Erde gelandet ist, direkt ins Herz. Das In Fragmenten erzählen die Figuren die Geschichte über Kindkheit, Erwachsenenwerden und Freundschaft. Sie vermitteln dabei berührend, wie es sein könnte, wenn sich Fremde begegnen und sich wohlwollend aufeinander einlassen.
Weiterlesen Premierebericht der Luzerner Zeitung vom
6.12.2016...
Das schmale Büchlein «Der kleine Prinz» von Antoine de Saint-Exupéry steht in fast jeder Hausbibliothek. Das berühmteste Zitat daraus lautet: «Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche
ist für die Augen unsichtbar.» Besser könnte man das Spiel des Vollgastheaters nicht umschreiben, zielt doch ihre Interpretation der Erzählung vom kleinen Buben, der von seinem Stern gefallen und
auf der Erde gelandet ist, direkt ins Herz. Das In Fragmenten erzählen die Figuren die Geschichte über Kindkheit, Erwachsenenwerden und Freundschaft. Sie vermitteln dabei berührend, wie es sein
könnte, wenn sich Fremde begegnen und sich wohlwollend aufeinander einlassen.
"Wir sind ein ganz normales Theater, nur ein bisschen anders"
Dieses Jahr stehen 13 Spieler und Spielerinnen für das Vollgastheater auf der Bühne. Die Theatergruppe ist sehr vielschichtig, sowohl vom Alter (Jugendliche und Erwachsene stehen
auf der Bühne) als auch von den Fähigkeiten der Spieler, weil die Laiengruppe aus behinderten und nichtbehinderten Menschen besteht. Hinter dem vollgastheater steht insieme Luzern, ein Verein,
der sich für Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehörige einsetzt. Insieme-Geschftsleiter Daniel Hasler: "Wir sind ein ganz normales Theater, nur ein bisschen anders."2017 Diverse
Auftritte mit Improvisationstheaterstücken
Es ist das erste Mal, dass das Vollgastheater eine vorgegebene Geschichte einstudiert hat. «Der kleine Prinz» soll keine Kindergeschichte sein, sondern sich primär an Erwachsene richten.
Unterstützt wird das sensible Spiel von einer vierköpfigen Band, die auch aus behinderten und nichtbehinderten Menschen zusammengesetzt ist. Für die musikalische Leitung und die ins Ohr gehenden
Kompositionen ist Silvano Stanga verantwortlich. Regie führte Raschid Kayrooz, der auf gut 15 Jahre Regiearbeiten mit Behinderten zurückblickt. Mit den Spielerinnen und Spielern des
Vollgastheaters hat er seit Anfang 2016 geprobt.
Kayrooz erklärt: «Ich sehe keine Behinderungen, höchstens Grenzen. Diese Grenzen dürfen nicht überschritten werden. Stärken möchte ich fördern und die Spieler darin unterstützen, Neues zu wagen.»
Er erfuhr ein grosses Vertrauen. «Wir starteten mit Improvisationen, nachdem alle die Geschichte zum Anhören bekommen hatten. Ein Textbuch gab es nicht. Dies bot auch Platz für mehr Inhalte, die
von Mal zu Mal spontan dazukommen können.»
Yvonne Imbach
stadt@luzernerzeitung.ch
Fotos ideenkiste Fredy Zurkirchen